Klinik für Onkologie und Hämatologie

MYELODYSPLASTISCHE SYNDROME (MDS)

Chefarzt Prof. Dr. Jan Braess, Leiter der Klinik für Onkologie und Hämatologie und Leiter des Onkologischen Zentrums

Wohin kann ich mich wenden?

Unsere Klinik ist spezialisiert auf die medikamentöse Tumortherapie und Leukämietherapie. Die Behandlung von Patienten mit MDS und AML ist ein spezifischer Schwerpunkt unserer Klinik und unseres Chefarztes Prof. Dr. Jan Braess. Gerne werden wir Ihnen – auch sehr kurzfristig – helfen!


Sie erreichen Prof. Braess oder seinen Vertreter über unser Sekretariat. Einen Termin für die Sprechstunde können Sie gerne über das Sekretariat unter der Tel. +49 (0)941 369 2151 vereinbaren.

Der Begriff MDS umfasst eine ganze Gruppe von durchaus unterschiedlichen Erkrankungen des Knochenmarks. Diese Erkrankungen haben im Wesentlichen gemeinsam, dass die Blutbildung im Knochenmark „überaktiv“ ist, aber die gebildeten Blutzellen von schlechterer Qualität sind als gewöhnlich und nur in einem geringen Maße in den Blutstrom „entlassen“ werden. Es herrscht damit im Blut ein Mangel an normalen funktionstüchtigen Blutzellen. Die MDS Erkrankungen verlaufen individuell sehr unterschiedlich – manche aggressive Formen verlaufen ähnlich wie eine akute Leukämie und führen unbehandelt innerhalb von einem halben Jahr zum Tod. Dagegen ist bei anderen Formen die Lebenserwartung eines Patienten nicht eingeschränkt!

Was sind die Krankheitszeichen bei einem MDS?

Durch die zwar gesteigerte aber ineffektive Blutbildung im Knochenmark kommt es im Verlauf von Monaten bis Jahren zu einem zunehmenden Mangel an reifen Blutzellen, was dann auch die entsprechenden Beschwerden erklärt. Es können hierbei alle Blutzellformen betroffen oder auch nur einzelne dieser „Reihen“.

Mangel an roten Blutzellen (Erythrozyten): Schwäche und Atemnot

Die Erythrozyten transportieren den Sauerstoff im Körper. Durch einen Mangel an diesen Zellen kommt es zu Blässe, Schwäche und Atemnot – insbesondere bei Belastung.

Mangel an weißen Blutzellen/Abwehrzellen: Abwehrschwäche/Fieber/Infektionen

Die Abwehrzellen schützen uns vor Keimen und möglichen Infekten. Bei einem Mangel kommt es zu vermehrten und schwereren Infekten als gewohnt (Bronchitis, Lungenentzündung, Blasenentzündung…)  – häufig verbunden mit Fieber.

Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten): Blutungsneigung

Die Blutplättchen sind für die normale Blutgerinnung notwendig – also dafür, dass eine blutende Wunde nach einigen Minuten wieder aufhört zu bluten. Bei einem Mangel kommt es zu einer vermehrten Blutungsneigung (längeres und stärkeres Bluten – zum Beispiel Nasenbluten; manchmal spontanes Bluten). Typisch sind auch winzige flohstichartige rote Einblutungen an den Füßen und Unterschenkeln („Petechien“).

Wie wird ein MDS erkannt? Welche Diagnostik ist nötig?

Ein MDS kann manchmal schon im Blut erahnt werden – üblicherweise erkennt man das MDS jedoch erst im Knochenmark selbst. Hierfür wird eine sogenannte Knochenmarkpunktion vorgenommen. Hierbei wird unter lokaler Betäubung am hinteren Beckenkamm mit einer Nadel etwas Flüssigkeit aus dem Knochen abgezogen. Der Eingriff selbst ist nicht aufwändig und wird häufig ambulant vorgenommen - eine Narkose ist praktisch nie notwendig.

An dem gewonnenen Material kann das MDS in seinen unterschiedlichsten Unterformen erkannt und näher untersucht werden. Es werden Untersuchungen mit dem Mikroskop vorgenommen, die üblicherweise schon am Untersuchungstag selber vorliegen. An unserer Klinik besteht eine hohe Expertise bei der Beurteilung von Knochenmarkproben. Zusätzlich werden vielfältige und komplexe genetische Untersuchungen an dem Knochenmarkblut vorgenommen. Dies ist notwendig, da sich die MDS Erkrankungen zum Teil nicht nur unter dem Mikroskop sondern auch bei weiterführenden genetischen Untersuchungen stark unterscheiden und dies für die Therapieplanung sehr relevant ist.

Wie erfolgt die Behandlung eines MDS?

Die MDS Erkrankungen sind ein „flüssiger“ Krebs, der letztlich den ganzen Körper betrifft und daher nicht „herausoperiert“ werden kann. Nicht jedes MDS muss notwendigerweise behandelt werden – manchmal reicht bei einer unproblematischen Form auch eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes aus.

Sollte allerdings eine Behandlung nötig werden, so kommen sehr unterschiedliche Medikamente zum Einsatz. In manchen Fällen kann die Blutbildung „gedopt“ werden und mit dem körpereigenen Hormon Erythropoietin die Blutbildung so angestachelt werden, dass wieder ausreichend viel Blut gebildet wird. In anderen Fällen werden Substanzen gegeben, die zu einer Normalisierung und „Resozialisierung“ der erkrankten Zellen im Knochenmark führen. Bei sehr aggressiven Verläufen kann eine Chemotherapie wie  bei einer Akuten myeloischen Leukämie (AML) notwendig werden, um die kranken Zellen im Knochenmark zu eliminieren.

Bei jüngeren Menschen mit einem Hochrisiko-MDS kann eine Heilung mit einer Blutstammzelltransplantation (Knochenmarktransplantation) erreicht werden. Bei älteren Menschen ist eine Heilung nur selten möglich, jedoch können heutzutage durch moderne Therapien auch bei diesen Patienten längere beschwerdefreie Phasen erreicht werden.

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