Klinik für Palliativmedizin

SCHMERZEN LINDERN, DENN DIE ZEIT IST KOSTBAR

Schmerzen sind das häufigste und oft auch schlimmste Symptom für Patienten in der Palliativmedizin. Hinzu kommt die Angst vor dem Schmerz, was den Mensch in seiner Schmerzwahrnehmung zusätzlich sensibilisiert und den körperlichen Schmerz noch extremer wahrnehmen lässt.

Schmerzen sind das Symptom, das heute am besten gelindert werden kann: Erfahrene Schmerz- und Palliativmediziner erreichen bei nahezu all ihren Patienten, ein erträgliches und oft schmerzfreies Leben. Diese Information ist wichtig, denn leider erhalten viele Menschen immer noch nicht die bestmögliche Schmerztherapie und verbringen deshalb ihre letzte Lebenszeit mit viel Leiden.

Verschiedene Ursachen

  • Manche Patienten und Angehörige glauben, dass Leiden "normal" sei und ausgehalten werden müsse. Doch die letzte Lebenszeit ist zu kostbar für unnötiges Leid. Schmerzen muss man nicht erdulden.

  • Schmerzen am Lebensende können bei mehreren oder schweren Krankheiten sehr komplex sein. Entsprechend schwierig ist ihre Therapie, deshalb braucht es oft einen Spezialisten: Fragen Sie Ihren Arzt danach, wenn sich Schmerzen über lange Zeit nicht lindern lassen.

  • Wirksame Schmerzlinderung erfordert oft starke Medikamente (Analgetika), zum Beispiel Opiate. Doch viele Ärzte und Patienten haben Angst vor diesen Mitteln, weil sie "süchtig" machen könnten. Jedoch: Opiathaltige Schmerzmittel machen nicht psychisch abhängig, wenn sie richtig eingesetzt werden, erzeugen aber eine körperliche Abhängigkeit, eine Eigenschaft, die sie mit vielen Medikamenten (z.B. Schlafmittel, Blutdrucksenker) teilen. Wichtig ist, dass sie so hoch dosiert und so rechtzeitig eingenommen werden, dass sie den Schmerz dauerhaft lindern. Wenn starke Schmerzmittel abgesetzt werden, muss das in Absprache mit dem Arzt Schritt für Schritt erfolgen. Dann ist nur mit geringen oder keinen Entzugserscheinungen zu rechnen.

  • Wichtig ist bei der Schmerztherapie, dass die Medikamente exakt nach Vorgabe eingenommen beziehungsweise angewendet werden. Oft ergänzen sich mehrere Medikamente, zum Beispiel ein langfristig wirkendes Medikament (Basistherapie), ein Zusatz-Schmerzmittel (Ko-Analgetikum) und ein Notfall-Medikament, das innerhalb von Minuten wirkt, wenn Schmerzspitzen die Basistherapie durchbrechen. Patienten und Angehörige sollten nur nach Rücksprache von den ärztlichen Vorgaben abweichen.
  • Neben Medikamenten gibt es - je nach Schmerzursache - viele pflegerische und soziale Maßnahmen, die lindern. Wenn Schmerzen zum Beispiel krampfartig sind, kann Entspannung und Wärme helfen. Bei entzündlichen Schmerzen ist dagegen meist Kühle das Richtige. Ablenkung hilft ebenfalls Schmerzen "vergessen zu machen", denn: Das Zentrum der Schmerzwahrnehmung sitzt im Gehirn und wer abgelenkt ist, vergisst oft den Schmerz. Pflege- und Verhaltenstipps für den speziellen Einzelfall geben Ärzte und Pflegende.
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