Ergotherapie

Wir helfen Ihnen, den Alltag wieder eigenständig zu bewältigen!

Ergotherapie - hergeleitet vom altgriechischen Wort ergon (= das Werk, das Tun, das Handeln) - unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei den für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.

Die Ergotherapie im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg beinhaltet vorrangig funktionelle und auf die Alltagsmotorik und -fähigkeiten ausgerichtete Therapien. Ergotherapie betrachtet Patient:innen ganzheitlich und bezieht alle Aspekte,  die zur Selbständigkeit und Eigenverantwortung beitragen mit ein. Dazu gehören neben motorisch-funktionellen und alltagsrelevanten Maßnahmen auch neuropsychologische, kognitive und psychosomatische Inhalte.

Unser Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit der Patient:innen wiederherzustellen bzw. zu erhalten. Diese wird im fortlaufenden Prozess ständig evaluiert und die Therapie gegebenenfalls neu angepasst.  Dabei geht die Ergotherapie stets ziel- und ressourcenorientiert vor, um verloren gegangene Funktionen zu kompensieren oder zu verbessern.

Die Ergotherapie arbeitet interdisziplinär und steht im ständigen Austausch mit anderen, am Genesungsprozess beteiligten, Berufsgruppen.

Geriatrie

Akutgeriatrie
Akutgeriatrische Frührehabilitation

In der Akutgeriatrischen Frührehabilitation werden multimorbide geriatrische Patient:innen behandelt. Die Patient:innen sind älter als 65 Jahre und können innerhalb eines zweiwöchigen stationären Aufenthalts ihr Rehapotential erweitern. Ziel ist es, die Selbständigkeit der Patient:innen im Alltag auszubauen.
Die Behandlungsschwerpunkte der Ergotherapie liegen in der Frühmobilisation, um Belastbarkeiten zu stabilisieren und Transferleistungen zu ermöglichen. Weiter werden die für den Alltag notwendige Stand- und Gangsicherheit trainiert und Basisfähigkeiten, z.B. in der Körperpflege geübt. Bei möglichen kognitiven Defiziten der Patient:innen werden diese in der Therapie berücksichtigt.
Durch eine gemeinsame Zielsetzung mit den Patient:innen und dem interdisziplinären Team soll eine Verbesserung oder ein Erhalt der Lebensqualität ermöglicht werden. Bei Bedarf kann im Anschluss noch eine Rehabilitationsmaßnahme erfolgen.

Akutgeriatrische Tagesklinik

In der Akutgeriatrischen Tagesklinik findet die ambulante Behandlung geriatrischer Patient:innen statt, die aufgrund einer oder mehrerer Erkrankungen in ihrer selbstständigen Alltagsbewältigung eingeschränkt oder in dieser gefährdet sind. In Form von Einzel- und Gruppentherapie erhalten die Patient:innen täglich Ergotherapie, deren Schwerpunkt auf dem Erhalt und der Verbesserung alltagsrelevanter Fähigkeiten liegt. Eine patienten- und ressourcenorientierte Vorgehensweise führt demnach zu unterschiedlichen therapeutischen Behandlungsansätzen, wie z. B. psychosoziale Gruppensettings, handwerklich – gestalterische Angebote, feinmotorisches Training, Sturzprophylaxe oder auch Koch- und Backgruppen. 

Alterstraumatologie

In der Frühkomplexbehandlung der Alterstraumatologie werden geriatrische Patient:innen unfallchirurgisch versorgt, die mitunter auch (chronisch) internistische Begleiterkrankungen aufweisen. Das Erkennen und die Behandlung perioperativer Komplikationen (Schmerz, Delir), aber auch die Diagnostik und Therapie der zum Sturz führenden Erkrankungen (Gleichgewichtsstörungen, Gangstörungen, Synkopen) gehören zur vollständigen Behandlung. Die Schwerpunkte innerhalb der Ergotherapie liegen auf der Frühmobilisation, dem Transfertraining, der allgemeinen Kräftigung, dem Umgang mit Hilfsmitteln und dem Alltagstraining im multidisziplinären Team.

Neurologie

Stroke Unit

Die Ergotherapie in der neurologischen Abteilung Stroke Unit (Schlaganfallstation) begleitet Patient:innen direkt nach einem akut aufgetretenem Schlaganfall und unterstützt diese bei der Verarbeitung der veränderten Lebenssituation.
Sie kommt sowohl in motorisch/funktionellen und sensorisch/perzeptiven Bereich wie auch bei kognitiven und neuropsychologischen Defiziten zum Einsatz.
Um Alltagsfunktionen zu verbessern oder wiederherzustellen, greifen die Ergotherapeut:innen  auf Behandlungsmodelle des Bobath- und Affolter – Konzepts zurück. Es fließen auch Behandlungsansätze der Constraint – Induced Movement Therapy, auch Forced Use genannt, und der Spiegeltherapie mit ein.
Durch die Teilnahme an der täglichen interdisziplinären Visite steht die Ergotherapie im intensiven Austausch mit allen am Genesungsprozess beteiligten Berufsgruppen.
Es finden täglich (inkl. Wochenende und Feiertage) bedarfsorientierte ergotherapeutische Einzelbehandlungen statt. Konzeptionell werden diese bei Verlegung auf die neurologische Normalstation bis zur Entlassung (nach Hause oder in eine passende Rehabilitationsklinik) fortgeführt.

Parkinsonkomplex – Behandlung

Schwerpunkt der Ergotherapie in der Parkinson-Komplexbehandlung ist die Verbesserung und der Erhalt der Fähigkeiten und Fertigkeiten, um möglichst lange die Selbstständigkeit und Selbstversorgung der Patient:innen zu gewährleisten, Lebensqualität zu fördern und die Patient:innen in ihrer Krankheitsverarbeitung zu unterstützen.
Dabei kommen individuelle und an die Bedürfnisse der Patient:innen angepasste ergotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz, wie z.B. das Erarbeiten von Anti-Freezing-Strategien, graphomotorisches Training zur Reduktion der Mikrographie, Transfertraining sowie die individuelle Hilfsmittelberatung, -erprobung und -anpassung. Gegebenenfalls kommen komplexere Aktivitäten zum Einsatz, die ein breites Spektrum an Körperstrukturen und -funktionen abdecken, z.B. Tischtennis, Tanz, Nordic-Walking. In Form von täglicher Einzeltherapie wird innerhalb des klinischen Settings möglichst alltagsnah und angelehnt an die persönliche Umwelt der Patient:innen trainiert. Des Weiteren werden die ergotherapeutischen Befundbögen, angelehnt an das Modell der ICF, genutzt und archiviert, um eine Qualitätssicherung und eine optimale Verlaufskontrolle der Komplextherapie zu gewährleisten.

Akutneurologischer Bereich

Handtherapeutische Ambulanz

Handtherapie

Die Ergotherapie in der Handambulanz befasst sich mit der Behandlung von Patient:innen mit Verletzungen, Erkrankungen und Fehlbildungen der oberen Extremitäten. Die individuelle Behandlung ist ausgerichtet auf die Erhaltung oder Wiederherstellung von Funktionen im motorischen und sensorischen Bereich bzw. auf die Substitution von nicht wieder zu erlangenden Funktionen. Thermoplastische Schienen (dynamisch/statisch) sind ein wichtiger Bestandteil der Handtherapie. Der Einsatz kann sowohl als Prophylaxe (z. B. bei Arthrose), in der Akutphase (z. B. bei Sehnenverletzungen) oder spätpostoperativ (z. B. bei Kontrakturen) erfolgen. Es besteht ein enger Austausch mit den behandelnden Ärzt:innen aus der plastischen Chirurgie und anderen Fachbereichen wie z. B. Unfallchirurgie und Anästhesie (z. B. bei CRPS).
Die Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg zählt laut FOCUS seit zehn Jahren zu den besten handchirurgischen Kliniken in Deutschland. Sie wurde von der Federation of European Societies for Sugery of the Hand (FESSH) als Handtrauma- und Replantationszentrum (HTC) ausgezeichnet und ist Mitglied des European Hand Trauma Networks.

Schienenanlagen

Schmerztherapie

Stationäre Schmerztherapie

Die Ergotherapie in der stationären Schmerztherapie erfolgt in Form von Einzel- und Gruppentherapien. Das Erlernen angepasster Strategien zu rückenschonendem Verhalten stärkt das physische und psychische Wohlbefinden im Alltag. Genusstraining und das achtsame Wahrnehmen des eigenen Körpers sind weitere Therapiebestandteile. Ein Ziel ist es auch, seine persönlichen Belastungsgrenzen zu erkennen und zu akzeptieren sowie im weiteren Verlauf sein Handeln danach anzupassen wie z. B. individuelles Pausenmanagement. Damit wird vermehrt Selbstfürsorge und positives Erleben im Rahmen von Eigenverantwortung vermittelt.

Schmerztagesklinik

In der Schmerztagesklinik liegen die Schwerpunkte der Ergotherapie auf der Achtsamkeit, Aufmerksamkeitslenkung und Körperwahrnehmung. Es werden neue Strategien der Schmerzverarbeitung, positives Erleben und Selbstverantwortlichkeit gefördert, immer im Hinblick auf die Frage: „Wie tue ich etwas?“. Daraus resultieren die zwei therapeutischen Säulen: Ergonomie und Genusstraining.
Innerhalb der Gruppentherapie werden diese Inhalte theoretisch vermittelt und durch praktische Übungen erarbeitet. Auf diesen Grundlagen haben Patient:innen die Möglichkeit, ihre physische (individuelle Arbeitsplatzadaptation, Körperhaltung und -wahrnehmung) und psychische (Stresserprobung, Pausenmanagement) Arbeitshaltung zu erproben und diese eigenverantwortlich in den Alltag zu übertragen.

Behandlungsansätze/Behandlungsangebote

  • Motorisch-funktionelle Therapie
  • Sensomotorisch-perzeptive Therapie
  • Neuropsychologisches und kognitives Training
  • Hilfsmittelberatung, -anpassung und -erprobung
  • Bobath-Konzept
  • Affolter-Konzept
  • Neuro-kognitives Training nach Perfetti
  • Constraint-Induced Movement Therapy (CIMT)
  • Spiegeltherapie
  • Ergonomie
  • Kunsttherapie
  • Handwerklich-gestalterische Techniken
  • Training der Aktivitäten des täglichen Lebens
  • Schienenanlage in der Handtherapie

Zusätzlich versorgen wir Patient:innen im gesamten Krankenhaus, unter anderem auch in den Fachbereichen Onkologie, Palliativmedizin, Neurochirugie und Intensivmedizin. Je nach Fachgebiet und Krankheitsbild kommen unterschiedliche Behandlungsansätze zum Einsatz und es finden Einzel- oder Gruppentherapien statt.

Elvira Sichert, Leitung Ergotherapie

Kontakt

Leitung der Ergotherapie
Elvira Sichert
Tel. +49 941 369-94513
E-Mail Elvira Sichert

Ergotherapeutische Ambulanz
(Handambulanz/Schienenbau) 
Tel. +49 941 369-2637
E-Mail Ergotherapeutische Ambulanz 


Deutscher Verband der Ergotherapeuten