Strahlentherapie

Medizin-Physik

Was ist Medizinische Physik?

Die Medizinische Physik ist die Anwendung von physikalischen Methoden in Medizin und Biologie. Sie stellt im Bereich zwischen Medizin und Physik ein wichtiges Bindeglied sowohl in der Gesundheitsfürsorge als auch in der Forschung und Entwicklung dar. Der Fortschritt der Medizin gründet sich in vielen Bereichen auf Beiträge aus Naturwissenschaft und Technik. Im Zuge dieser Entwicklung hat sich in manchen Feldern der Krankenversorgung, eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen Arzt, Physiker und medizinischem Assistenzpersonal herausgebildet.

Aufgabenspektrum

Die Aufgaben des Teams für Medizin-Physik umfassen folgende Schwerpunkte:

  • Optimierung der Strahlenanwendung, einschließlich der Patientendosimetrie
  • Beratung in Fragen des Strahlenschutzes bei medizinischen Expositionen
  • Entwicklung und Durchführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen
  • Beratung bei der Einführung neuer Techniken und Optimierung von Arbeitsabläufen
  • Weiterbildung des Personals

Die enge Zusammenarbeit mit den Ärzten gewährleistet die bestmögliche Therapie und Strahlenschutz für die Patienten und ermöglicht optimale Arbeitsabläufe.

Radiologie
Die Kurzbroschüre des Bundesamt für Strahlenschutz gibt Ihnen wertvolle Informationen über Nutzen und Risiko der Röntgenstrahlung für den Patienten.
Ein sehr nützliches Instrument um unnötige Röntgenaufnahmen zu vermeiden ist der Röntgenpass, der an dieser Stelle heruntergeladen werden kann.

Nuklearmedizin
Der Medizinphysikexperte ist auch hier für die Qualitätssicherungsmaßnahmen bei den Gammakameras und dem PET-CT verantwortlich. Diese Geräte werden benötigt, um Bilder vom Stoffwechsel der Organe mittels radioaktiver Substanzen anzufertigen. Außerdem werden Messungen auf der Therapiestation an Patienten durchgeführt.

Strahlentherapie
Das größte Aufgabengebiet des Teams für Medizin-Physik ist die physikalische Bestrahlungsplanung. Darunter versteht man die Computersimulation der Bestrahlung am individuellen Patientenmodell zur Ermittlung der optimalen Behandlung durch Anpassung der Form und Intensität der Strahlung an den Tumors bei maximaler Schonung von Risikostrukturen. Das Zusammenspiel von innovativer Technik, Computer- und Sicherheitssystemen ist dabei entscheidend für den klinischen Erfolg einer effektiven, präzisen und sicheren Strahlentherapie.

Im Nachfolgenden haben wir Ihnen einige Fachbegriffe kurz erläutert.

Atemgesteuerte Bestrahlung

Unter atemgesteuerter Bestrahlung versteht man das Synchronisieren der Bestrahlung mit der durch die Atmung bedingten Organbewegung. Dazu wird die Bewegung der Behandlungsregion erfasst und die Strahlung nur dann freigegeben, wenn sich das Zielgebiet an der vorberechneten Stelle befindet. Bewegt sich das Zielgebiet aus dem Therapiestrahl, wird die Strahlung automatisch unterbrochen.

Bildgestützte Strahlentherapie (Image Guided Radiation Therapy, IGRT)

Die Anwendung hochpräziser Bestrahlungstechniken, wie IMRT und VMAT, setzen eine möglichst exakte Positionierung des Patienten voraus. Vor der Bestrahlung wird in der geplanten Bestrahlungsposition mittels Schnittbildgebung (Conebeam-Computertomographie/CBCT) die genaue Position des Tumors bestimmt. Falls hierbei Positionsänderungen zur geplanten Therapie auftreten, wird die Bestrahlung entsprechend angepasst.

IMRT (Intensitätsmodulierte Strahlentherapie) und VMAT (Rotations-Intensitätsmodulierte Strahlentherapie)

Mithilfe dieser beiden Verfahren passen wir die zu bestrahlende Region millimetergenau an Form und Kontur des Tumors an. Mit der IMRT kann man den Tumor aus unterschiedlichen Richtungen bestrahlen und gleichzeitig die Intensität einzelner Bestrahlungsfelder durch einzeln positionierbare Lamellen im Kopf des Bestrahlungsgerätes (Multileaf-Kollimator) während der Bestrahlung selbst variieren. Dies erlaubt die Anpassung an sehr kompliziert geformte, selbst konkav begrenzte Zielvolumina, auch in unmittelbarer Nähe von sensiblen Risikoorganen. So kann die Dosis exakt dort platziert werden, wo sie zur Eliminierung des Tumors notwendig ist - gleichzeitig werden angrenzende Gewebe und Organe optimal geschont. Bei der IMRT wird das Bestrahlungsgerät dafür auf festen Winkelstellungen um den Patienten positioniert. Bei der VMAT-Technik rotiert das Bestrahlungsgerät ein- oder mehrmals kontinuierlich um den Patienten herum.

Stereotaktische Strahlentherapie

Die stereotaktische Bestrahlung ist eine Sonderform der Bestrahlung. Hierbei wird ein relativ kleiner Tumor oder eine Gefäßmissbildung - klar gegen benachbartes gesundes Gewebe abgegrenzt - hochdosiert bestrahlt. Es ist eine besonders präzise Behandlung mit wenigen Einzeldosierungen. Durch tägliche Schnittbildgebung (CBCT) können wir die Positionierung der Bestrahlung an den Tumor anpassen.

Veröffentlichungen

Die Publikationsliste unseres Fachbereiches finden Sie Sie in der Navigation unter Wissenschaft und Patientensicherheit.

Sonstige Aktivitäten

  • Mitarbeit in der Ausbildung zum MTRA (Eckert Schulen)
  • Mitarbeit bei der Ärztlichen Stelle der Bayr. Landesärztekammer zur Qualitätssicherung nach RöV und nach StrlschV
  • Weiterbildungsermächtigung für die Ausbildung von Medizin-Physiker, Vorsitz DGMP-Regionalsektion Südost
  • Vorträge und Führungen im Rahmen des ABC- Kurses der Feuerwehrschule Lappersdorf, Betreuung von Facharbeiten, Berufspraktikas für das Lehramt, etc.
Ein Job mit Herz – Ihre Karriere bei den BarmHERZigen Brüdern
Ein Job mit Herz – Ihre Karriere in der Strahlentherapie

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