Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin
Die Wechseloperation
Wie lange hält ein Kunstgelenk nach Erstoperation?
Nach aktuellem Stand der Wissenschaft und unserer Erfahrung kann man davon ausgehen, dass die Haltbarkeit eines künstlichen Kniegelenkes zwischen 15 und 25 Jahren nach Erstoperation beträgt.
Mögliche Komplikationen, die sich nach einer ersten Operation wie auch im weiteren Verlauf ergeben können, sind die Infektion und die Thrombose. Setzten sich beispielsweise bei einer bakteriellen Infektion die Erreger an dem Kunstmaterial fest, kann es schwierig bis nicht zielführend sein, dies rein durch die Gabe von Antibiotika zu behandeln. Es bleibt dann meist nichts anderes übrig als das mit Erregern besetzte künstliche Kniegelenk wieder auszubauen. Mit geeigneten, vorbeugenden Maßnahmen lässt sich das Risiko einer Infektion oder eine Thrombose jedoch minimieren.
In einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass die meisten Patienten durch den künstlichen Gelenkersatz weitgehend beschwerdefrei werden und jahrelang profitieren, bis sich die Frage nach einer Wechseloperation stellt. Viele Patienten können beispielsweise nach einer Operation ihre liebgewordenen Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Skilaufen wieder ausüben.
Wann ist eine Wechseloperation notwendig?
Genau wie beim Hüftgelenksersatz können sich auch Kniegelenkimplantate im Laufe der Zeit in den befestigten Knochenstrukturen auslockern. Dann ist ein Austausch des künstlichen Gelenks notwendig. Dies ist ebenfalls bei Knochenbrüchen um das Kunstgelenk der Fall. Das Einbringen eines zweiten künstlichen Gelenks gestaltet sich etwas schwieriger wie bei der Erstoperation. Das neue Gelenk soll sehr stabil verankert werden. Für diesen Zweck gibt es Spezialimplantate, die dieser Situation gerecht werden. In der Regel sind diese mit Stielen im Ober- und Unterschenkelknochen verankert und gewährleisten so ausreichende Stabilität. Darüber hinaus besteht eine Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten, um die Bandfunktion ganz oder teilweise zu übernehmen. In sehr seltenen Fällen leiden Patienten an Allergien gegen Materialien, wie sie in künstlichen Gelenken verarbeitet werden. Hierfür stehen uns neue, allergiefrei Werkstoffe zur Verfügung.