Unser Haus
Ethikkomitee
Wer wir sind und was wir tun
Das Ethikkomitee setzt sich aus Mitarbeitern der unterschiedlichsten Professionen im Krankenhaus zusammen. Dadurch bekommen wir eine Vielfalt von verschiedenen Perspektiven, die es ermöglicht, uns fundiert mit bestehenden ethischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Der Provinzial der Bayerischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder hat die Mitglieder des Ethikkomitees zu dieser wichtigen Aufgabe berufen.
Das verbindet uns
Alle Mitglieder des Ethikkomitees besitzen eine Ausbildung zum Ethikberater im Gesundheitswesen und teilen das grundsätzliche Interesse an ethischen Fragestellungen im Krankenhaus.
Das sind unsere Aufgaben
- Wir fördern den ethischen Diskurs im Krankenhaus
- Wir leisten durch ein sogenanntes Ethikkonsil Hilfestellung bei ethisch schwierigen Fragen
- Wir organisieren Fort- und Weiterbildungen zu aktuellen ethischen Themen
Das sind unsere Ziele
- Wir wollen die ethische Kompetenz jedes Einzelnen im Krankenhaus stärken und fördern
- Wir wollen Entscheidungsprozesse ethisch-moralisch reflektieren, kommunizieren und verantworten
- Wie wollen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für ethische Fragestellungen generieren
Warum ein Ethikkomitee?
Insbesondere am Lebensanfang und am Lebensende führen neue Entwicklungen in der Medizin manchmal zu Fragen, die nicht ohne weiteres zu beantworten sind. Betroffen ist vor allem die Vielzahl neuer diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten. Denken Sie beispielsweise nur an die Möglichkeiten der Präimplantations- und der Pränataldiagnostik oder auch der Intensivmedizin. Aber auch mit der Änderung des Therapieziels, der Verteilungsgerechtigkeit und der Sterbehilfe müssen wir uns zunehmend auseinandersetzen.
Was ist bei einer Behandlung medizinisch möglich – und was ist erlaubt, sinnvoll und hilfreich? Diese Fragen sind für Patienten, Angehörige und selbstverständlich auch für unsere Mitarbeiter im Krankenhaus von großer Bedeutung. Darauf medizinisch vernünftige und ethisch vertretbare Antworten zu finden, bedarf aufgrund komplexer Zusammenhänge eines interdisziplinären Dialogs unter Ärzten, Pflegenden und allen anderen Mitgliedern der jeweiligen Behandlungsteams. Aber auch Geistes- und Sozialwissenschaftler aus Philosophie, Ethik, Theologie, Psychologie, Soziologie und Rechtswissenschaft gehören in diesen gedanklichen Austausch eingebunden.
Es ist die Aufgabe unseres Ethikkomitees, diesen Dialog zu fördern. Wir wollen sowohl im individuellen Einzelfall als auch generell bei ethisch relevanten Fragen helfen und beraten. Dabei sehen wir uns der Aufgabe verpflichtet, das umzusetzen, was sittlich geboten und dem Menschen wirklich von Nutzen ist.
Seit wann gibt es Ethikkomitees?
Die ersten Ethikkomitees wurden in den 1970er Jahren in den USA und in den 1990er Jahren in Deutschland implementiert. Bei uns entstanden sie nicht zuletzt aufgrund einer Empfehlung der beiden großen konfessionellen Krankenhausverbände, dem Deutschen Evangelischen Krankhausverband e.V. (DEKV) und dem Katholischen Krankenhausverband Deutschlands e.V. (KKVD) im Jahr 1997. Die Bundesärztekammer forderte 2006 die Einrichtung von Ethikkomitees (vgl. Deutsches Ärzteblatt Jg. 103, Heft 24, 16. Juni 2006), die Akademie für Ethik in der Medizin zählt heute Ethikkomitees zu den Standards eines jeden Krankenhauses (vgl. Ethik Med (2010) 22:149-53).
Was unterscheidet uns von einer Ethikkommission?
Ethikkommissionen haben eine andere Aufgabe in der heutigen Medizin und gehen zurück auf die Deklaration von Helsinki des Weltärztebundes. Das Ziel einer Ethikkommission ist Forschungsvorhaben aus ethischer, rechtlicher und sozialer Sicht zu beurteilen, die an Lebewesen erfolgen. Eine Ethikkommission ist dem Schutz des Individuums vor den Folgen der Forschung am Lebewesen verpflichtet.