Beate W. hatte Brustkrebs, ihre Behandlung am Krankenhaus Barmherzige Brüder ist abgeschlossen. Trotzdem fällt es der 45-Jährigen schwer, wieder komplett zurück ins Leben zu finden: „Ich bin auf dem besten Weg wieder ganz gesund zu werden, doch bei 100 Prozent bin ich noch lange nicht“, berichtet Beate „Körperlich und mental macht mir die Krankheit immer noch zu schaffen.“ Schon während der Behandlung wurden ihr am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg daher die Wohlfühlnachmittage ans Herz gelegt – die gibt es bereits zum neunten Mal.

Zum Gesundwerden gehört mehr als „nur“ die medizinische Unterstützung, heißt es vonseiten des Vereins zur Förderung des Krankenhauses Barmherzige Brüder und der Palliativarbeit e. V. Auch deshalb war es den Mitgliedern eine Herzensangelegenheit, die Wohlfühlnachmittage einzuführen. „Jeder Spendende und jedes Mitglied trägt dazu bei, dass Aktivitäten wie die Wohlfühlnachmittage den Patientinnen und Patienten zugutekommen. Denn solche Zusatzleistungen werden nicht von den Kostenträgern oder der öffentlichen Hand übernommen“, bringt es Dr. Adelheid Burkhart-Reichl, Vorsitzende des Fördervereins, auf den Punkt.

„Für Betroffene und Angehörige bedeutet die Diagnose Krebs einen tiefen Einschnitt in ihr Leben. Persönliche Ziele und Wertvorstellungen verschieben sich, Ängste vor der anstehenden Behandlung und Sorgen um die Zukunft kommen hinzu“, erzählt Astrid Hubmann, Psychotherapeutin und Organisatorin der Wohlfühlnachmittage am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg. „Die Heilungsaussichten und Behandlungserfolge sind heutzutage deutlich besser als noch vor einigen Jahren. Ziel unserer Wohlfühltage ist es, dass unsere Patientinnen und Patienten wieder ins Leben finden, den Körper neu spüren lernen – trotz dieser schwerwiegenden Erkrankung“, so Astrid Hubmann weiter.

Insgesamt neun kostenlose Kurse bietet das Krankenhaus Barmherzige Brüder im Jahr an. Sie finden immer im geschützten Rahmen statt, bieten den Teilnehmenden auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch. In den Kursen – angefangen bei einer Atemtherapie, über Intuitives Bogenschießen, bis hin zu Zen-Yoga – entdecken die Betroffenen in sich schlummernde Fähigkeiten oder lassen ihre Seele wieder durchatmen. „Was nach, oder trotz einer solchen Erkrankung körperlich und seelisch möglich ist, das erfahren die Teilnehmenden bei uns“, erklärt Astrid Hubmann „Es soll sie motivieren, fürsorglich und liebevoll mit sich und ihrem Körper umzugehen. Wir zeigen neue Wege zur Entspannung und zum körperlichen sowie seelischen Ausgleich auf.“

Das Kursangebot wird von den Organisatoren stetig erweitert und angepasst. Vergangenes Jahr kam so auch „Intuitives Bogenschießen“ dazu. Das Programm für 2024 erscheint im kommenden Herbst. Alle Informationen dazu gibt es online unter www.barmherzige-regensburg.de unter dem Stichwort „Wohlfühlnachmittage 2023“.

Beate hat aus ihrem ersten Besuch viel Kraft gewonnen: „Bogenschießen war für mich komplettes Neuland, aber ich habe großen Gefallen daran gefunden. Es hilft mir außerdem sehr, mich auch mit anderen Betroffenen auszutauschen“, verrät Beate W. und zögert kurz, ehe sie lächelnd fortsetzt: „Nach dem Kurs sind einige länger geblieben. Wir haben viel miteinander geredet und noch mehr miteinander gelacht. Den nächsten Kurs habe ich mir schon rot im Kalender angestrichen!“